Tango Argentino Beschreibung
Der Tango Argentino hat mit dem europäischen Standard-Tango nur wenig gemeinsam. Er ist weicher, es gibt keine starre Tanzhaltung und keine abgehackten Links. Auch die Musik unterscheidet sich erheblich. Es gibt zwar auch Passagen, auf denen man europäischen Tango tanzen kann, jedoch hat der Argentinische Tango keinen festen Rhythmus.
Die Musik kann sehr langsam und melancholisch sein, im Dreivierteltakt (Vals) oder auch sehr schnell und beschwingt (Milonga). Oft wechselt der Rhythmus auch in einem Stück. Der Tänzer orientiert sich nicht unbedingt am Rhythmusinstrument, sondern kann seine Schritte auch auf einzelne Instrumente oder den Gesang abstimmen und die Musik somit viel individueller umsetzen.
Es gibt zwar auch im Argentinischen Tango einige Grundregeln, einen Grundschritt (Basse) und bestimmte Schrittfolgen, jedoch bietet der Tanz wesentlich mehr Variationsmöglichkeiten, was der Dame ein hohes Maß an Einfühlungs- und Reaktionsvermögen sowie dem Herrn klar erkennbare und frühzeitige Führungsimpulse abverlangt.
Argentinischen Tango lernt man am besten durch häufiges Tanzen. Die Grundregeln und einige mögliche Schrittfolgen sollte man nicht in einem Workshop bei einer "normalen" Tanzschule lernen. Hier wird nach meiner Erfahrung wie bei den Standard-Tänzen der Schwerpunkt auf das Erlernen bestimmter Schrittmuster gelegt und die Eigenart des Tanzes nicht vermittelt.
Anders ist dies bei spezialisierten Tango-Tänzern mit mehrjähriger Tanzpraxis, was von ADTV-Tanzlehrern nach einer Fortbildung wohl kaum erwartet werden kann. Ein guter Tanzlehrer sollte den Argentinischen Tango bühnenreif präsentieren können und nicht direkt mit der Vermittlung von Schrittfolgen wie der "Basse" beginnen, sondern eher die elementaren Prinzipien des Tanzes wie Körperhaltung, richtiges Gehen, Führen und Folgen an den Anfang des Unterrichts setzen.
Mit den auf der nächsten Seite aufgeführten Schrittfolgen will und kann ich nicht den Anspruch erheben, den Argentinischen Tango zu lehren. Dafür tanze ich diesen einerseits selbst viel zu selten und es ersetzt andererseits auch nicht die praktische Vermittlung. Aber als Anregung zur Erweiterung der Variationsmöglichkeiten des eigenen Tanzes mögen sie vielleicht dienen.
Mir selbst helfen sie, das Erlernte nicht wieder zu vergessen, denn bestimmte Schrittfolgen tanzt man doch eher selten, so daß ich hier immer wieder gerne nachlese, um einmal Erlerntes wieder zu reaktivieren.